Der Auserwählte
Der Auserwählte ist eine häufig in Rollenspielen genutzte Art von Held, der aus seinem (in der Regel langweiligen) Leben gerissen wird, um urplötzlich die Welt zu retten oder andere Heldentaten zu vollbringen.
Nicht selten geht diese Auswahl oder Verkündung von einem alten senilen Großvater aus dem Heimatort dieses Helden aus, der sich dabei auf eine uralte Prophezeiung bezieht, da davon ausgegangen wird, sie müsse unbedingt wahr sein und genau zu diesem Zeitpunkt eintreffen. Gerne wird hierbei auch mit viel Pathos gearbeitet. Nicht selten ist die Mission des Auserwählten von so großer Bedeutung, dass das Schicksal der ganzen Welt oder gar des gesamten Universums von ihrem Erfolg abhängt. Typischerweise trifft diese Nachricht den Helden zwar völlig unerwartet, dieser fügt sich seinem Schicksal aber meist ohne große Widerworte oder Nachfragen.
In vielen Fällen nennt der Auserwählte einige bis viele Charaktereigenschaften auf Basis von weiteren Rollenspielklischees sein Eigen, vor allem die Klischeezusammenballung „Peter Röll“.
Wie mit sämtlichen anderen Rollenspielklischees oder -stereotypen geht auch der klassische Auserwählte nicht zwingend mit einem auch ansonsten misslungenen Spieldesign oder niedrigem Spielspaß einher. Allerdings sind es besonders häufig qualitativ schwache Titel, die dieses Motiv gänzlich unironisch verwenden.
Fallbeispiele
- Arkandia
- Die Suche nach der verlorenen Stadt
- Fantasy of Master
- Legend of another Hero
- Legende der Engel