Grinding
Grinding oder Farming bezeichnet einen repetitiven Gameplay-Prozess, den Spieler über einen längeren Zeitraum entweder immer wieder freiwillig wiederholen oder über sich ergehen lassen müssen, bevor sie in einem Spiel weiter vorankommen können.
Gründe dafür können bei einem Rollenspiel sein, dass große Mengen bestimmter Gegenstände, die von Gegnern hinterlassen werden, eingesammelt oder von erfarmter Währung gekauft werden müssen. Besonders häufig ist jedoch, dass das Stärkelevel der Helden ohne weitere Erfahrungspunkte zum Voranschreiten schlichtweg zu niedrig ist und durch wiederholtes Kämpfen nach oben getrieben werden muss.
Grinding-Lastigkeit kann sich durch das gesamte Spiel ziehen oder nur an bestimmten Stellen (dafür aber verstärkt) auftreten.
Eine gewisse Tendenz zu Grinding findet sich in einem Großteil aller Rollenspiele. Solange die Notwendigkeit dazu nicht überhand nimmt, wird dies in der Regel auch nicht negativ wahrgenommen. Problematisch wird dies erst, wenn Grinding so exzessiv und langanhaltend betrieben werden muss, dass Kämpfe nur noch als „Arbeit“ wahrgenommen werden und dabei der Spielspaß verloren geht. In Extremfällen sind teils mehrere Stunden Kämpfe erforderlich, um das vom Spiel erwartete Stärkelevel zu erreichen, mit dem sich in der Haupthandlung voranschreiten lässt. Grinding kann in diesem Fall dann als Symptom für schlechtes Balancing gesehen werden.
„Selbstverschuldetes“ Grinding
Entscheiden sich Spieler dafür, vielen Kämpfen auszuweichen, kann es außerdem ungewollt dazu kommen, dass sie später mehr oder überhaupt grinden müssen, um zu groß gewordene Abstände zur vom Spiel erwarteten Stärke aufzuholen. Dies kann gewissermaßen als „selbstverschuldetes“ Grinding gesehen werden. Bei einem sogenannten „Low-Level-Run“ (Ein Spieldurchgang auf möglichst niedriger Stufe) kann sich je nach Situation die Menge an Grinding verglichen zur Gesamtspielzeit beträchtlich verringern oder aufblähen.