RTP: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
Um RPG-Maker-Spiele anderer Nutzer zu spielen oder auch den Maker selbst zu nutzen, muss in den meisten Fällen das jeweilige RTP installiert sein. | Um RPG-Maker-Spiele anderer Nutzer zu spielen oder auch den Maker selbst zu nutzen, muss in den meisten Fällen das jeweilige RTP installiert sein. | ||
− | Zwischen [[RPG Maker 2000]] und [[RPG Maker VX Ace|VXAce]] hatte jeder Maker ein separat vom eigentlichen Hauptprogramm zu installierendes RTP. Die Gründe dieses getrennt bereitzustellen sind primär historisch: Häufig benutztes Standardmaterial wird in Form des RTP nur einmal zentral installiert und kann von beliebig vielen Makerspielen genutzt werden. Das RTP verbraucht somit nur einmal Festplattenspeicher und die enthaltenen Ressourcen müssen auch nicht jedem Spiel beiliegen. So kann zum einen Speicherkapazität gespart werden, zum Anderen ergeben sich daraus deutlich geringere Dateigrößen für Spieledownloads. Dies erleichterte deren Verbreitung über das Internet massiv, insbesondere in der Frühzeit der Maker-Szene. Langsame Internetverbindungen und geringe Festplattenkapazitäten wurden im Laufe der Zeit ein immer geringes Problem, sodass dass ein separates RTP mehr und mehr zum sperrigen Relikt der Vergangenheit wurde. Der [[RPG Maker MV]] verzichtet auf ein klassisches RTP und belastet ungefragt jeden neu erstellten Spielordner mit Kopien des gesamten Standardmaterials (ungefähr 500MB). | + | Zwischen [[RPG Maker 2000]] und [[RPG Maker VX Ace|VXAce]] hatte jeder Maker ein separat vom eigentlichen Hauptprogramm zu installierendes RTP. Die Gründe dieses getrennt bereitzustellen sind primär historisch: Häufig benutztes Standardmaterial wird in Form des RTP nur einmal zentral installiert und kann von beliebig vielen Makerspielen genutzt werden. Das RTP verbraucht somit nur einmal Festplattenspeicher und die enthaltenen Ressourcen müssen auch nicht jedem Spiel beiliegen. So kann zum einen Speicherkapazität gespart werden, zum Anderen ergeben sich daraus deutlich geringere Dateigrößen für Spieledownloads. Dies erleichterte deren Verbreitung über das Internet massiv, insbesondere in der Frühzeit der Maker-Szene. Langsame Internetverbindungen und geringe Festplattenkapazitäten wurden im Laufe der Zeit jedoch ein immer geringes Problem, sodass dass ein separates RTP mehr und mehr zum sperrigen Relikt der Vergangenheit wurde. Der [[RPG Maker MV]] verzichtet auf ein klassisches RTP und belastet ungefragt jeden neu erstellten Spielordner mit Kopien des gesamten Standardmaterials (ungefähr 500MB). |
Für Anfänger sind RTP-Materialien manchmal besser geeignet, weil es einfach gestaltet und gut ausbalanciert ist. Einige [[Personenverzeichnis|Makerer]] benutzen auch ganz bewusst in späteren Phasen das RTP. Oft ist die Verwendung von RTP-Grafiken ein Stilmittel oder ein Gag. Sogenannte ''RTP-Games'' benutzen ausschließlich Grafiken aus dem RTP (und Edits davon). | Für Anfänger sind RTP-Materialien manchmal besser geeignet, weil es einfach gestaltet und gut ausbalanciert ist. Einige [[Personenverzeichnis|Makerer]] benutzen auch ganz bewusst in späteren Phasen das RTP. Oft ist die Verwendung von RTP-Grafiken ein Stilmittel oder ein Gag. Sogenannte ''RTP-Games'' benutzen ausschließlich Grafiken aus dem RTP (und Edits davon). |
Version vom 1. Mai 2020, 23:34 Uhr
Als RTP (kurz für RunTimePackage) bezeichnet man das Standardmaterial eines RPG Makers, meist bestehend aus einer Auswahl an eher schlichten und einfach benutzbaren Grafiken, Musikstücken und Sounds.
Um RPG-Maker-Spiele anderer Nutzer zu spielen oder auch den Maker selbst zu nutzen, muss in den meisten Fällen das jeweilige RTP installiert sein.
Zwischen RPG Maker 2000 und VXAce hatte jeder Maker ein separat vom eigentlichen Hauptprogramm zu installierendes RTP. Die Gründe dieses getrennt bereitzustellen sind primär historisch: Häufig benutztes Standardmaterial wird in Form des RTP nur einmal zentral installiert und kann von beliebig vielen Makerspielen genutzt werden. Das RTP verbraucht somit nur einmal Festplattenspeicher und die enthaltenen Ressourcen müssen auch nicht jedem Spiel beiliegen. So kann zum einen Speicherkapazität gespart werden, zum Anderen ergeben sich daraus deutlich geringere Dateigrößen für Spieledownloads. Dies erleichterte deren Verbreitung über das Internet massiv, insbesondere in der Frühzeit der Maker-Szene. Langsame Internetverbindungen und geringe Festplattenkapazitäten wurden im Laufe der Zeit jedoch ein immer geringes Problem, sodass dass ein separates RTP mehr und mehr zum sperrigen Relikt der Vergangenheit wurde. Der RPG Maker MV verzichtet auf ein klassisches RTP und belastet ungefragt jeden neu erstellten Spielordner mit Kopien des gesamten Standardmaterials (ungefähr 500MB).
Für Anfänger sind RTP-Materialien manchmal besser geeignet, weil es einfach gestaltet und gut ausbalanciert ist. Einige Makerer benutzen auch ganz bewusst in späteren Phasen das RTP. Oft ist die Verwendung von RTP-Grafiken ein Stilmittel oder ein Gag. Sogenannte RTP-Games benutzen ausschließlich Grafiken aus dem RTP (und Edits davon).
Eine der bekanntesten Grafiken aus dem RTP sind Charakter- und Facegrafik von Alex, dem ersten Standard-Held im RPG Maker 2000. Auch Alex wurde, genau wie das RTP, in vielen Maker-Spielen parodiert.
Mit der Veröffentlichung der inoffiziellen Übersetzung des RPG Maker 2000 kam ein RTP in Umlauf, das veränderte Dateinamen gegenüber dem Original enthält und weiteres Material in sich trägt, das eigentlich nicht zum RTP des (japanischen) RM2k gehört (das später von Don Miguel zusammengekleisterte RTP Addon 1.32 ist damit nicht gemeint).
Beim RPG Maker 2003 wurde anfangs kein einheitliches RTP, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher, inoffizieller Versionen verbreitet. Zwar bildete sich mit dem CommonRTP später ein de-facto-Standard heraus, dennoch führte dies zum bekannten RTP-2003-Problem.
Für den RTP-Contest 2012 im Atelier wurde erstmals eine Liste mit verbotenen Dateien im Rahmen des Wettbewerbs angefertigt, die alles enthält, was nicht zum ursprünglichen RTP gehört. Siehe dazu auch RTP2000:Banlist.
Das Baukastenproblem
Bereits einige Zeit nach Veröffentlichung des RPG Maker 2000 waren viele vom RTP und der überwiegend schlechten Art, wie es eingesetzt wurde, übersättigt und es entwickelte sich eine Abneigung gegen viele Standardmaterialien, was sich mit jeder nachfolgenden Makerversion irgendwann immer wiederholt hat. Besonders im kommerziellen Bereich auf Steam besteht nachvollziehbar eine große Ablehnung dagegen.
Eine Weisheit lautet: RunTimePackages sind das Lied, das zu oft im Radio gespielt wird. Es war einmal schön, doch man wird ihm einfach überdrüssig.
Ab und an brechen Spiele im RTP-Stil aus dieser Misere aus, indem sie wie Helen's Mysterious Castle (als kommerzielles Beispiel) eine fein erweiterte Aufbereitung dieser Grafik darbieten, anstatt sich nur auf das zu verlassen, was schon existiert.
Im gleichen Geiste entstand ebenfalls die deutsche RTP-Werkstatt.