Eigene Homepage
Die eigene Homepage (oft auch HP abgekürzt) war in der Maker-Szene über lange Zeit ein populärer Weg, die eigenen Maker-Projekte zu bewerben und eine Fanbasis aufzubauen. Außerdem war sie vielfach auch eine Art Statussymbol, mit der der Ruf der eigenen Online-Identität ausgebaut und generell auch die eigenen technischen Fähigkeiten öffentlichkeitswirksam zur Schau gestellt werden konnten. Häufig gehörte auch noch ein eigenes Forum mit dazu.
Eine eigene Homepage erfüllte für ambitionierte Mitglieder der Szene daher gleich mehrere Zwecke. Der Aufwand, der in solche Webseiten gesteckt wurde, variierte von Fall zu Fall. Teilweise handelte es sich dabei um amateurhaft und mit einfachsten technischen Mitteln erstellte Mikro-Seiten, teilweise waren sie auch aufwendigst gestaltete und entwickelte Kleinkunstwerke.
Nur in den seltensten Fällen investierten deren Macher in bezahltes Hosting oder kostenpflichtige Domains. In den allermeisten Fällen setzte man auf Freehoster und kostenlose Adressen, wie etwa die populären .de.vu-Domains. Eine besondere Auszeichnung für „eigene Maker-Homepages“ war es, von einer größeren Maker-Webseiten gehostet zu werden. Viele solcher Webseiten hatten auch ein eigenes Forum, das in seltenen Fällen auch fast schon zu eigenen Maker-Communities heranwuchs. Vielfach wurden auf diesen Seiten auch allgemeine Maker-News veröffentlicht. Viele Maker-Entwickler steckten in die eigene Homepage einen unverhältnismäßig großen Zeitaufwand, der dem Fortschritt der eigentlichen Maker-Projekte nicht zuträglich war.
Einige wenige „Homepages“ entwickelten sogar langfristige Relevanz, etwa die Vampires-Dawn-Webseite oder auch Rdn-online. Das bekannte Forgotten E-Book ging ebenfalls ursprünglich aus Dr. Alzheims eigener Maker-Homepage hervor.
In der Frühzeit der Maker-Szene war zum Erstellen einer Maker-Webseite noch ein beträchtlicher Arbeitsaufwand notwendig. Diese mussten meist noch komplett selbst mit HTML geschrieben werden, der Einbau zusätzlicher Funktionalitäten erforderte noch weitere Kenntnisse. Hinzu kam die Notwendigkeit, solche Seiten auch grafisch ansprechend zu gestalten.
Die eigenen Homepages wurden dann häufig auch mit viel Aufwand beworben. Sie wurden in vielen Fällen separat vom eigentlichen Maker-Projekt vorgestellt und versucht, einflussreiche Partnerseiten zu gewinnen. Populär waren auch 88x31-Banner, welche auf Partnerseiten, in Forensignaturen oder in Toplisten Verwendung fanden. Trotz alledem hatten eigene Homepages, sofern sie nicht von absoluten Starprojekten stammten, meistens das Problem, dass sie vergleichsweise selten gelesen wurden.
Mit dem Aufkommen von Content Management Systemen und auf Einsteiger-Systeme spezialisierter Anbieter sank auch der technische Aufwand, eine solche Webseite zu erstellen.
Seit Mitte der 2010er-Jahre haben eigene Homepages in der Maker-Szene einen stark veränderten Stellungswert und sind insgesamt auch seltener geworden. Insbesondere haben eigene Homepages den Wert als Statussymbol weitgehend verloren, und dienen heute eher pragmatischen Zwecken - etwa nur noch dem Informieren über das eigene Maker-Projekt.